Pfefferspray als Schutz vor angreifenden Tieren und in weiteren Notwehrsituationen
Das Pfefferspray gehört zu den gefragtesten Verteidigungswaffen, da es sich in konkreten Notwehrsituationen gegen Mensch und Tier meist einfach und wirkungsvoll einsetzen lässt und sofort seine Wirkung entfaltet. So trifft es den Angreifer auf mehreren Ebenen und macht ihn kampfunfähig. Es verströmt seine Reizstoffe auf Augen, Atmungsorgane und Haut. Die Schleimhäute schwellen an, was unter anderem ein Brennen auf der Haut und in den Augen hervorruft. Die Lider schließen sich sofort und durch das Einatmen der Reizstoffpartikel tritt Atemnot auf. Zudem ermöglicht dieses Verteidigungsspray auch eine Selbstverteidigung gegen mehrere Angreifer gleichzeitig. So kann es ein wertvoller Helfer bei Notwehrsituationen gegen mehrere Tiere oder bei Großveranstaltungen und Menschenansammlungen sein.
Vor einem Kauf ist das Wissen zu einigen Punkten hilfreich und notwendig. Es gibt eine große Auswahl an unterschiedlichen Verteidigungssprays. Sie unterscheiden sich in der Funktionsart, Konzentration der Grundstoffe und Ausführungsform. Bei dem Kauf, Führen und Einsatz müssen die Pfeffer-Verteidigungssprays neben der Wirksamkeit und einer einwandfreien Funktion auch formale Voraussetzungen erfüllen. Es ist wichtig, zu wissen, welches Abwehrspray in Deutschland zugelassen ist und wann es zum Selbstschutz verwendet werden darf. So ist der Einsatz dieser Sprayart in Deutschland nur unter bestimmten Bedingungen erlaubt. Des Weiteren muss es regelmäßig ausgetauscht werden, da es nur innerhalb eines begrenzten Zeitraums haltbar ist.
Sprühnebel – Flüssigstrahl – Pfeffergel – Pfefferschaum
Das Pfeffer-Abwehrspray gibt es in drei Hauptformen, nämlich in flüssiger Form, als Pfeffergel und als Pfefferschaum. Das flüssige Spray unterteilt sich wiederum in zwei Hauptvarianten, den Sprühnebel und den Flüssigstrahl. Die Entscheidung über die Ausführungsart richtet sich nach bestimmten Kriterien und Eigenschaften, welche die Sprayformen haben.
Flüssigstrahl mit hoher Reichweite
Vorteile des Flüssigstrahls: Der Flüssigstrahl hat eine hohe Reichweite, in der Regel je nach Modell fünf Meter. Daher ist die Selbstverteidigung aus sicherer Distanz gut möglich. Zudem ist die Gefahr, sich selbst zu treffen, nicht so hoch wie bei dem Sprühnebel.
Nachteile des Flüssigstrahls:Der Flüssigstrahl verlangt eine hohe Zielgenauigkeit, was in einer gefährlichen Situation besonders für Erstanwender häufig schwierig in der Umsetzung ist.
Der Sprühnebel mit breiter Trefferfläche und hoher Wirkung
Vorteile des Sprühnebels: Der Sprühnebel trifft auf eine höhere Fläche und es ist daher nicht notwendig, so genau zu treffen. Das Abwehrspray erzielt eine besonders hohe Wirkung, da die feinen Sprühpartikel mit jedem Atemzug des Angreifers besonders schnell in die Atemwege und Lunge gelangen, was meist sofort zu Atemnot führt. Ein weiterer Vorteil ist, dass auch mehrere Angreifer gleichzeitig getroffen werden können. Wer also mit mehreren Angreifern rechnet, sollte auf jeden Fall einen Sprühnebel parat haben.
Nachteile des Sprühnebels: Der Sprühnebel hat eine geringere Reichweite als der Flüssigstrahl, in der Regel und je nach Modell etwa drei Meter. Bei Wind besteht die Gefahr, sich selbst zu treffen. Zudem sind Treffer in der Regel nicht sichtbar, falls es sich um ein herkömmliches Spray ohne Markierungsfarbe handelt.
Das Pfeffergel mit geringer Eigentreffergefahr und sichtbarer Trefferfläche
Vorteile des Pfeffergels:Das Pfeffergel hat den Vorteil, dass es eine höhere Konsistenz hat als das flüssige Spray und so ist auch die Gefahr bei Wind, sich selbst zu treffen, minimiert. Zudem ist die Trefferfläche sichtbar und kann so besonders effizient eingesetzt werden. Außerdem hat das Pfeffergel den Nebeneffekt der Sichtbehinderung des Angreifers. Dieser wird so in doppelter Weise an weiteren Angriffshandlungen gehindert. Das Pfeffergel ist im Gegensatz zu anderen Sprayformen kälteresistent und lässt sich so auch wirkungsvoll bei Graden unter Null einsetzen.
Nachteile des Pfeffergels: Auch das Pfeffergel verlangt wie der Sprühstrahl eine höhere Zielgenauigkeit, was in einer brenzligen Situation schwierig sein könnte. Allerdings gleicht es diesen Nachteil durch die Sichtbarkeit der Trefferfläche fast wieder aus. Die Wirkung ist in der Regel nicht so hoch wie die des Sprühnebels, da die Sprühpartikel nicht so schnell und effizient in die Atemwege eindringen.
Sprühschaum mit hoher Sichtbehinderung des Angreifers
Vorteile des Sprühschaums: Die Sprühpartikel sind in größeren Verbänden aneinander gebunden und bleiben so an der Trefferfläche haften. Sie schweben daher nicht frei im Raum. Damit lässt sich der Sprühschaum auch gut in geschlossenen Räumen einsetzen. Des Weiteren sorgt der Sprühschaum für eine hohe Sichtbehinderung des Angreifers und die Trefferfläche ist besonders gut sichtbar.
Nachteile des Sprühschaums: Der Sprühschaum hat eine geringe Reichweite, in der Regel circa drei Meter.
Grundstoffe in dem Pfeffer-Abwehrspray
Das Pfeffers-Verteidigungsspray besteht aus einer Oleoresin-Capsicum-Lösung. Oleorestin Capsicum (kurz: OC) besteht aus einer Lösung aus Capsaicin, das aus dem Fruchtfleisch von Chilischoten gewonnen wird, und Öl als Trägersubstanz. Das auf den Angreifer gerichtete Capsaicin entfaltet eine sofortige Wirkung oder eine Wirkung innerhalb von wenigen Sekunden. Es wirkt auf Augen, Atmung und Haut. Der Reizstoff lässt die Schleimhäute anschwellen, mit der Wirkung, dass die Augen tränen und sich die Lider sofort für einige Sekunden automatisch schließen. Bei der Atmung bewirkt dieses Spray Hustenanfälle und Atemnot. In seltenen Fällen, zum Beispiel bei Allergikern oder in Wechselwirkung mit manchen Drogen, kann diese sogar zum Tode führen. Die Rezeptoren der Haut werden gereizt und bilden sofortige Abwehrreaktionen, was zu starkem Brennen und Juckreiz von einigen Minuten bis mehreren Stunden oder Tagen führen kann. Die Angabe der Konzentrationshöhe des Stoffes Oleoresin Capsicum, der in der Regel zwischen 10 und 11 Prozent liegt, lässt noch keine Rückschlüsse über die Intensität der Wirksamkeit des Abwehrsrprays zu. Es ist auch wichtig zu wissen, wie hoch der Capsaicin-Anteil in der Lösung ist und wie scharf das enthaltene Capsaicin ist.
SHU (Scoville Heat Units) ist die Schärfeeinheit einer Substanz. Diese wird in herkömmlichen Verfahren mit dem subjektiven Schärfeempfinden von Testpersonen ermittelt. Dabei werden Testlösungen so lange verdünnt, bis die Testpersonen diese gerade noch als scharf empfinden. Je höher die Lösung also verdünnt werden muss, desto höhere SHU-Werte werden ihr zugewiesen. SHU-Angaben nach herkömmlichem Messverfahren gelten als unzuverlässig, da das Empfinden der Testpersonen hauptsächlich von ihrem Essverhalten abhängt. Inzwischen gibt es jedoch weitere Messmethoden, wie zum Beispiel das chemische Verfahren, die Hochleistungsflüssigkeitschromatiographie, bei der unter anderem die Anteile der zwei häufigsten Capsaicin-Verbindungen ermittelt werden. So sind die Angaben über die Höhe der Olreoresin-Capsicum-Lösung zusammen mit dem in der Lösung enthaltenen Capsaicin-Anteil (der etwa 10-20 Prozent betragen kann) und Schärfegrad (zum Beispiel von circa 1 Million bis etwa 5 Millionen SHU) des Capsaicins aussagekräftig.
Rechtliche Lage Deutschland zum Verkaufen, Kaufen, Führen und Verwenden des Pfeffersprays
In Deutschland ist der Einsatz von Pfefferspray gegen Menschen mit zwei Ausnahmen nicht erlaubt. Die Ausnahme ist dann gegeben, wenn Gefahr für Leib und Leben gegeben ist, kurz um, wenn sich der Benutzer in einer akuten Notwehrsituation befindet. Die zweite Ausnahme ist die Nothilfe. Das heißt, jemand hilft einem Dritten, der sich in einer akuten Notwehrsituation befindet. Notwehr ist jedoch streng definiert und fordert die Verhältnismäßigkeit zu der Notsituation. Um den Missbrauch zu unterbinden, wie zum Beispiel die Herbeiführung der Notwehrsituation durch gezielte Provokation, ist Notwehr streng reguliert. Eine Notwehrhandlung darf dann ausgeführt werden, wenn man sich selbst oder Dritte in einer Notwehrsituation befinden und eine Angriffshandlung stattfindet. Die Handlung des Angreifers selbst muss so sein, dass der Einsatz des Pfeffer-Abwehrsprays notwendig ist und keine Verteidigung wie etwa eine Abwehr durch Ausweichen oder eine Handlung durch einfache Mittel wie zum Beispiel wegschieben genügt. Wenn zum Beispiel eine Frau oder ein Kind von einem kräftigen Mann angegriffen werden, so werden sie es gewöhnlich nicht schaffen, sich durch Ausweichen oder Wegschieben aus der Notsituation zu befreien. Allerdings gibt es dann noch den Umstand mit Notwehrexzess. Das heißt, wenn zum Beispiel der Angreifer wehrlos auf dem Boden liegt, darf er nicht weiter angegriffen werden. Der Einsatz muss also wohlüberlegt stattfinden, da die Verteidigungshandlung plausibel und nachvollziehbar für die Gerichte begründet sein muss. Das Pfeffer-Verteidigungsspray ist zum Führen, Kaufen und Verkaufen in Deutschland zugelassen, wenn es zum Zwecke der Tierabwehr angeboten wird. Es muss sich ein entsprechender Aufdruck auf dem Spray befinden. Es darf dann ohne Altersbeschränkung mitgetragen und eingesetzt werden.
Die Auswahl des passenden Abwehrsprays
Zunächst müssen die Grundvoraussetzungen, die ein Pfeffer-Abwehrspray mitbringen muss, abgeklärt werden. Damit das Pfefferspray in Deutschland verkauft, gekauft und geführt werden darf, muss es einen Hinweis tragen, dass es zur Tierabwehr, bzw. Hundeabwehr gedacht ist. Des Weiteren muss es ein Verfallsdatum haben. Hier ist zu beachten, dass die Inhaltsstoffe je nach Ausführung nur etwa sechs Monate haltbar sind und dann ihre Wirkung verlieren. Aus diesem Grund müssen diese auch bei Nichtbenutzung regelmäßig ausgetauscht werden. Des Weiteren ist es wichtig, welche Form sie haben sollen, je nach Einsatz kommen Sprühnebel, Sprühstrahl, Pfeffergel und Pfefferschaum in Frage.
Übersicht über die Grundvoraussetzungen eines Pfeffer-Abwehrsprays
- Es muss den Aufdruck haben, dass es zur Tierabwehr zugelassen ist.
- Es muss ein gültiges Verfallsdatum tragen.
- Die mechanischen Vorrichtungen müssen funktionstüchtig sein.
Spezielle Sprayausführungen
Es ist für den Ernstfall wichtig, dass das Spray nicht umständlich aus einer Tasche gekramt werden muss, sondern schnell zum Einsatz kommen kann. Auch sollte der Angreifer das Verteidigungsspray möglichst spät bemerken. Um ein Pfeffer-Abwehrspray unauffällig mit sich zu führen und im Fall einer Notwehrsituation schnell darauf zugreifen zu können, ist es wichtig, das Spray passend zu den eigenen Gewohnheiten zu kaufen. So ist zum Beispiel für Jogger ein Spray sinnvoll, das besonders klein und handlich ist. In Notwehrsituationen kann es zudem sinnvoll sein, ein als Utensil getarntes Spray dabei zu haben. Dieses lässt sich unauffällig hervorholen, ohne dass der Angreifer seine wahre Funktion bemerkt, bevor es zum Einsatz kommt.
Inzwischen gibt es eine Vielzahl an Ausführungen. So gibt es zum Beispiel Sprays, die als Lippenstift oder Schlüsselanhänger getarnt sind, die speziell für Frauen konzipiert sind. Sie bekommen dadurch die nötige Zeit, das Spray gegen den Angreifer auszulösen. Auch für Männer werden statt der klassischen Variante auch getarnte Sprays angeboten, die zum Beispiel in Form von Kugelschreibern angeboten werden.
Des Weiteren gibt es Pfeffer-Abwehrsprays mit Zusatzfunktion wie zum Beispiel Varianten mit Markierungsfarbe. Dabei wird der Angreifer gleichzeitig mit einer Farbe markiert, die nur schwer zu entfernen ist. So kann dieser schnell und auch Stunden bis Tage nach dem Angriff identifiziert werden.
Es gibt auch Varianten, mit welchen sich der Ernstfall üben lässt. Statt des Reizstoffes sind sie mit einer harmlosen Flüssigkeit bestückt. Diese lassen ein Training zu, sodass die notwendigen Handgriffe auch in einer brenzligen Situation sitzen.
Vorteil gegenüber anderen Verteidigungswaffen
Das Pfeffer-Verteidigungsspray hat zahlreiche Vorteile für den Selbstschutz gegenüber anderen Verteidigungswaffen. Im Vergleich mit CS Gas ist es wesentlich effizienter, da es sofort und auf mehreren Ebenen wirkt. CS Spray spricht die Rezeptoren im Schmerzentrum an, was zu einer verzögerten Wirkung führt, während Pfeffer-Abwehrspray seinen Wirkstoff umgehend auf Augen, Haut und Atmungsorgane verteilt und den Angreifer auf mehreren Ebenen gleichzeitig kampfunfähig macht. Der Einsatz des CS Gas ist auch problematisch, wenn es gegen alkoholisierte oder unter Drogen stehende Angreifer eingesetzt wird. Ihre Schmerzzentren sind durch den Alkohol oder Drogen blockiert und das CS-Spray verfehlt im Gegensatz zum Pfeffer-Abwehrspray seine Wirkung. Zudem ist das Pfeffer-Abwehrspray im Gegensatz zum CS-Spray biologisch und hinterlässt in der Regel keine bleibenden Schäden. Das ist bei dem CS-Abwehrspray nicht der Fall.
Das Pfeffer-Abwehrspray hat gegenüber dem Elektroschocker zahlreiche Vorteile. So lässt es sich als Distanzwaffe zur Selbstverteidigung einsetzen. Bei dem Elektroschocker muss der Angreifer von der Nähe aus anvisiert werden. Dabei ist die Gefahr groß, dass der Angreifer diese Verteidigungswaffe an sich reißt und gegen das Opfer richtet. Es sind bei dem Einsatz von den elektrischen Impulsgeräten zahlreiche Vorschriften zu beachten, die sich auch zwischenzeitlich geändert haben. So macht es zum Beispiel einen Unterschied, ob das Elektroschockgerät vor dem 01. 01. 2011 erworben wurde oder danach. Ein elektrisches Impulsgerät kann im Gegensatz zu dem Pfeffer-Abwehrspray erhebliche gesundheitliche Schäden verursachen. Ein weiterer Vorteil des Sprays ist, dass es unauffälliger ist und weniger Platz einnimmt. So kann es zum Beispiel auch in kleinen Hosentaschen Platz finden.
Kurzer Überblick über die Vorteile des Pfeffers-Verteidigungssprays gegenüber anderen Verteidigungswaffen
- Die Wirkung tritt sofort ein.
- Das Spray kann aus sicherer Distanz eingesetzt werden.
- Die Bedienung ist einfach und effizient.
- Keine Altersbeschränkung zum Einsatz für Tierabwehr.
- Es ist in der Regel nicht lebensgefährlich.
- Es lässt sich unauffällig mitführen und für den Einsatz vorbereiten.
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